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Transport

Die Forderungen nach einer Verlagerung von Kies- und Aushubtransporten auf die Bahn stellt alle beteiligten Akteure vor eine Reihe von Herausforderungen. Es gilt Lösungen zu finden, welche sowohl ökologischen als auch ökonomischen Kriterien genügen.

Die im Rafzerfeld tätigen Kiesunternehmen fördern den Bahntransport bereits seit mehreren Jahren aus eigener Initiative. Das heutige Resultat ist ein Verdienst dieser innovativen Unternehmungen – es ist ohne regulatorische Massnahmen entstanden.

Die Kiesunternehmen im Rafzerfeld sind bestrebt, eine optimale Auslastung der Transportmittel unter Berücksichtigung behördlicher Transportbeschränkungen sicherzustellen.

In Bezug auf das Rafzerfeld sind insbesondere folgende Punkte zu berücksichtigen:

Transportstrecken

Verschiedene Studien zeigen, dass Bahntransporte erst ab einer Transportdistanz von ungefähr 30 Kilometern rentabel sind (Ganzzugverkehr) – ohne Miteinberechnung der erheblichen Investitionskosten für die Gleis- und Rollmaterialien.

Die Markt- und Absatzgebiete der Rafzerfelder Kieslieferanten liegen weitgehend unterhalb dieser Rentabilitäts-Distanzmarke. Trotzdem ist das Rafzerfeld eine der wenigen Regionen in der Schweiz, wo, falls immer möglich, Material per Bahn transportiert wird. Die Rafzerfelder Kiesunternehmen liefern das Rohmaterial an ihre eigenen bahnerschlossenen Betonwerke generell per Bahntransport an.

Kostendruck

Die Kiespreise haben sich in den vergangen 15-20 Jahren praktisch halbiert. Gleichzeitig ist der Transportkostenanteil bedeutender geworden. Er macht heute rund zwei Drittel des Endpreises aus.

Eine Grundvoraussetzung zur Steigerung der Bahntransporte bildet eine (finanzielle) Unterstützung des Bahnumschlages (v.a. Schaffung von Nutzungsanreizen) durch den Kanton Zürich im Rahmen öffentlicher Bauvorhaben.

Solange – abgesehen von Ausnahmen bei einzelnen Grossbaustellen – gemäss Submissionsgesetz die günstigste Transportart gewählt werden kann, hat die Erhöhung des Bahntransportanteils kaum eine Chance.

Wo keine Auflagen bestehen – das Wettbewerbsrecht hält hier dagegen – sind die Bauunternehmer frei in der Wahl des Transportmittels. Sie wählen verständlicherweise die kostengünstigere und vor allem flexiblere Strassenvariante.

Minimierung Lastwagen-Leerfahrten vs. Transportbeschränkungen

Die Forderung nach einer Minimierung von Lastwagenleerfahrten führt unter Umständen eher zu einem Verzicht auf einen möglichen Bahntransport. Gleichzeitig stehen behördliche Transportbeschränkungen für LKW-Transporte in einem Widerspruch zur Forderung nach einer möglichst optimalen Auslastung von Lastwagen, da solche Beschränkungen geradezu zwingend zu Leerfahrten führen. Zu Leerfahrten kommt es zwangsläufig auch bei Bahntransporten, da Kies- und Aushubmaterial in aller Regel in unterschiedlichen Wagentypen transportiert werden müssen.

Fehlende Entladeinfrastruktur

Bahntransporte für Kies- und Aushubmaterial setzen eine entsprechende Ver- und Entladeinfrastruktur inklusive Geleisanschluss voraus. Sowohl Lieferant (Kieswerke) als auch Empfänger (z.B. Betonwerke) müssen an das Schienennetz angebunden werden können. Für die Wirtschaftlichkeit und technische Realisierbarkeit eines Anschlussgleises ist die Lage in Nähe eines Bahnhofs Voraussetzung. Zudem müssen auch die Platzverhältnisse gegeben sein, um neue Infrastruktur zu errichten. Die Kosten für den Bau und den Unterhalt sind erheblich.

Um das Volumen Bahntransport beim Kies zu steigern, sind im Kanton Zürich primär Entladestellen zu bauen (Empfänger). Beladestellen für Kies sind speziell im Zürcher Unterland genügend vorhanden.

Transportformen, welche auf kombinierten Verkehrsmodellen beruhen, sind aus technischen Gründen ebenfalls mit hohen Investitionskosten und mit Transportvolumenbeschränkungen verbunden.